eBooks

Seit Jahren wird der Durchbruch des eBooks angekündigt, gefeiert, diskutiert. Nie scheint er vollkommen da – aber leugnen lässt sich die Relevanz der elektronischen Bücher auch nicht. Dazu kommt eine begriffliche Unschärfe. Was ist eigentlich ein eBook? Das Pendent auf dem Lesegerät – oder auch die Weiterentwicklung von Buchinhalten als Datenbank, PDF-Download oder Smartphone-App?

Und während in manchen Märkten das eBook etabliert und lukrativ ist, scheint es in anderen noch zu stocken. Wo sind die Unterschiede? Ein vergleichender Blick auf drei Branchen.

eBooks im Publikumsmarkt

Das Buch auf dem Lesegerät oder Tablett PC wird am ehesten als eBook verstanden, weil es das gedruckte Buch weitgehend imitiert. Im Weihnachtsgeschäft sind die eBook-Reader stark nachgefragt. Und wonach fragt der  Besitzer eine eReaders dann? – Wenn man die kostenlosten Titel einmal beiseite lässt, finden sich zunächst die gleichen Titel auf der Bestsellerliste, wie im Hardcover und Taschenbuch. Jussi Adler-Olsen – Das Alphabethaus, Charlotte Link – Der Beobachter, Tom Bale – Amok….
(Hier finden Sie übrigens Ihr nächstes eBook)

Allerdings – es gibt auch Fan-Kreise um Autoren, Genres, Themengebiete, in denen sichtbar datenbank-gerstützt Literatur gekauft wird. Funktionen wie „Mehr von diesem Autor“ oder „andere Leser mochten auch…“ sind wirksame Marketinginstrumente an dieser Stelle.

Was den Markt prägt, ist vor allem die Vertriebsstruktur. Wenige Großanbieter dominieren den Vertrieb – Amazon, iTunes, Thalia…  Und daneben gibt es eine kaum zu überblickende Zahl weiterer – aber kleiner – Anbieter und Quellen für elektronische Lektüren.

Was ist die Konsequenz für Verlage? – Sie sollten dem „long tail“ ein Chance geben: möglichst alle Titel als eBook anbieten. Sie sollten mit allen möglichen Vertriebspartnern zusammenarbeiten. – Und dabei natürlich den Aufwand in Herstellung und Vertrieb moderat bleiben.

eBooks in akademische Bibliotheken

Gänzlich anders funktioniert der eBook-Markt für wissenschaftliche Publikationen. Gekauft werden diese Titel nahezu ausschließlich von Bibliotheken. Die Nachfrage ist hoch und vergleichsweise stabil.

Die typische Erscheinungsform des eBooks ist nicht das Werk auf dem eReader, sondern die Online Datenbank. Die Verlage inszenieren den Dialog der Wissenschaft, archivieren ihn und machren ihn nachvollziehbar. eBooks müssen dazu ebenso wie die eJournals im Bibliothekssystem zuverlässig gefunden werden,  elektronisch eindeutig zitierbar und verlinkt sein.

Die Zusammenarbeit der Verlage untereinander ist aktiv, international und  hoch standardisiert. Innerhalb dieser kooperativen Struktur konkurrieren Verlage um die Zahl der Dokumentaufrufe von ihren Online-Angeboten. Dokumentiert wird die Nutzung in den Bibliotheksstatistiken. Jeder PDF-Download zählt; geringe Nutzung dagegen  führt über kurz oder lang zum Verkaufseinbruch.

Grundsätzlich gibt es genau zwei Angebotsformen für eBooks im akademischen Bibliotheksmarkt: die Verlags-eigenen Internet-Plattform, oder die Zusammenarbeit mit eBook-Aggregatoren. Die beiden Angebotswege schließen sich nicht aus; in der Regel ist es eher eine Frage der strategischen Priorität, welchen Weg der Verlag sich zuerst erschließt.

eBooks für Professionelle Nutzer

Das Programm der Fachinformationsverlage ist durch die Erwartungen der Leser geprägt. Punktgenaue, verlässliche Information und schnelle Navigation sind wichtige Qualitätskriterien -nicht erst unter dem Einfluss des eBooks.

Darüber hinaus aber ist nichts standardisiert. Ob ein Titel zur Datenbanken mutiert, zur Smartphone-App, oder ob er in Softwareprogramme eingebunden wird, entscheidet sich im Kontakt mit der Zielgruppe.

Derartige Entwicklungen sind im Fachinformationsmarkt zu einem erheblichen Teil von Verlags-fernen Branchen beeinflusst – von Softwareanbietern für Praxis- und Kanzleimanagement, Arbeitsabläufen in Versicherungen und Krankenhäusern oder dem Informationsbedarf in der Montageumgebung und auf Baustellen.

In welchem Markt publizieren Sie? – Wenn Sie Ihr eBook Programm neu positionieren wollen,…

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