Ich gebe zu: am vergangenen Mittwoch habe ich meine Meinung geändert. Wir saßen beim SPD-Stammtisch und ich verstieg mich zu der These, mit 16 ist man noch zu jung… (Ich erröte bei der Erinnerung, aber das können Sie ja nicht sehen!)
Das erste Gegenargument am Tisch saß eigentlich schon. Sollte es nicht eher eine Altersbegrenzung nach oben geben? Gibt es nicht auch jenseits der Pensionsgrenze zuweilen fehlende Reife? – Also wenn man mal an „Prinz Reuß und seine rüstigen Rentner…“ denkt… – Ich wurde nachdenklich.
Und dann erzählte mir Jasin Keskin von seinem Engagement im „Ring Politischer Jugend“ (RPJ). Und das räumte dann den Tisch bei mir leer. – Noch ein Bekenntnis: der Verein war mir neu. Aber mit einem gewissen Pathos würde ich heute hinzufügen: solange wir solche Jugend haben, ist nichts verloren.
Der RPJ setzt sich zur Aufgabe, Jugendliche für Politik zu interessieren und sie für die aktive Teilnahme daran zu begeistern. Und zwar über Parteigrenzen hinweg: hier arbeiten Jusos, Grüne Jugend, Junge Liberale und Junge Union zusammen. Sie gehen in Schulen, vermitteln politisches Grundwissen, aber eben ihre eigene Motivation, Themen, Wünsche.
Sie bezeugen damit eine menschliche und politische Reife, die vielen Berufspolitikern fehlt. Es geht eben bei der Gestaltung unserer Welt nicht um Lagerdenken und Identität, sondern darum gemeinsam und kontrovers zu Lösungen zu kommen. Oder auch mit den Worten von Doc Brown (Zurück in die Zukunft): „Die Zukunft ist das, was du daraus machst“.
Die Waiblinger Zeitung stellte den RPJ am 22. März ausführlich vor. Die Lektüre des Beitrags sei hiermit ausdrücklich empfohlen.
Und noch eine Empfehlung. Jasin Keskin kandidiert ebenfalls für den Kernener Gemeinderat. Auch auf der SPD-Liste, wie ich. Für diejenigen unter Ihnen also, die junge Vertreter in die kommunalen Gremien wählen möchten, sei hier noch einmal gezielt auf die Möglichkeiten des „Kumulierens“ und „Panaschierens“ hingewiesen.