Ostergruß an den SoS-Chor Stetten

Gründonnerstag 2024

Lied des Tages: „When Israel was in Egypts land…  Let my people go!”

Liebe Sängerinnen, liebe Sänger,

ich wünsche euch allen ein frohes Osterfest! – Auf Italienisch würde man sagen „buona pasqua“, auf Französisch „joyeuses pâques“. – Ich komme gleich darauf zurück.

Aber eigentlich ist es noch gar nicht so weit. In der christlichen Tradition sind wir noch in der Woche VOR Ostern: der Karwoche. Immerhin aber ist heute auch schon ein wichtiger Tag: Gründonnerstag. (Warum er „grün“ heißt, weiß heute niemand mehr. Ist aber auch egal.)

Gründonnerstag ist der Tag, an dem Jesus mit seinen Jüngern das „Fest der ungesäuerten Brote“ feiert (Lukas 22,7) – und im Verlauf dieses Abendmahls dann Brot und Wein eine neue zusätzliche Bedeutung gibt.

Dieses „Fest der ungesäuerten Brote“ heißt im Hebräischen – je nach Aussprachevariante – Passah oder Pessach. Und damit ist dann auch schon die Italienisch-Französische Bezeichnung für Ostern erklärt.

Aber was wird da eigentlich „gefeiert“ beim Pessach-Fest? – Da kommt jetzt langsam das oben genannte Lied des Tages ins Spiel. Pessach ist ein Fest der Erinnerung an Unterdrückung, Leiden, Todesgefahr – aber auch an göttliche Rettung.

Zum Pessachfest fragen die Kinder: was ist so Besonderes an diesem Tag? – Und dann hören und erfahren sie die Geschichte der Eltern. Und der Großeltern, und deren Eltern… „Fremde und Sklaven waren wir einst in Ägypten. – Da führte uns der HErr, unser Gott, von dort heraus…“

Die Rettung aus der Fremde, aus der Sklaverei – verbunden mit dem Aufbruch in die Wüste, also in ein ungewisses Schicksal! – aber mit der Hoffnung, dereinst endlich wieder zuhause zu sein. Das ist die zentrale Erinnerung der sogenannten Pessach-Haggadah.

Fremdsein, Verlassenheit, Trostlosigkeit – aber ebenso: Rettung, Umkehr, Hoffnung – sind ur-menschliche Erfahrungen. Auch die afrikanischen Zwangsarbeiter in Nordamerika haben im Elend gelebt; und dann aus der biblischen Erzählung Hoffnung geschöpft. Und zwar in Liedform: „When Israel was in Egypts land… let my people go!“.

Heute am Gründonnerstag haben wir zwar keine Singstunde. Aber wer trotzdem Lust hat, für sich zu singen… und bei sich in der Geschichte einzutauchen. Nur zu!

Und dann mit Blick auf Sonntag dennoch schon mal:

Frohe Ostern allerseits!

When Israel was in Egypt’s land
Let my people go
Oppress’d so hard they could not stand
Let my people go
 
Refrain:
Go down, Moses
Way down in Egypt’s land
Tell old Pharaoh
Let my people go

(Die deutsche Übersetzung ist nicht singbar! – Aber dennoch hier die Übersetzung:

Als Israel in Ägypten war
– Lass mein Volk ziehen!
 unterdrückt, so dass es nicht auszuhalten war
 – lass mein Volk ziehen!

Refrain:
Geh hin, Mose,
da unten in Ägypten,
Sag dem alten Pharao:
Lass mein Volk ziehen!